Steffen Kampeter zu Gast bei der AG Mittelstand
An manchen Tagen schmerzt es ganz besonders, dass wir uns aufgrund der Pandemie oft nur virtuell austauschen können. Dennoch versuchen mein Parteifreund Manfred Todtenhausen und ich die Sitzungen in der AG Mittelstand immer spannend und ergebnisorientiert auszugestalten. So auch am Freitag der abgelaufenen Sitzungswoche, als ich den Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber (BDA) Steffen Kampeter in unserer fraktionsinternen Arbeitsgruppe begrüßen durfte.
Kampeter ist politischer Vollprofi, gehörte ganze 26 Jahre lang als Abgeordneter der CDU dem Deutschen Bundestag an und nimmt nun seit einigen Jahren die führende Rolle im Spitzenverband ein. Die BDA ist die politische Stimme der Arbeitgeber in Deutschland.
Tagesaktuell diskutierte Kampeter mit uns über die Herausforderungen an die Tarifpartnerschaft zu Beginn der Fortschrittskoalition: Mindestlohn, Arbeitszeit und Fachkräftebedarf. Kampeter bekräftigte, dass der Mindestlohn von zwölf Euro für ihn kein Problem darstelle, jedoch kritisierte er deutlich, dass die unabhängige Mindestlohnkommission übergangen wird.
Hinsichtlich des Arbeitszeitrechts hat die Fortschrittskoalition dringenden Nachholbedarf von der GroKo geerbt. Dieses solle sich an den EU-Richtlinien orientieren und müsse dringend in das neue Jahrhundert transformiert werden, da das einst als Schutzrecht vor Ausbeutung eingesetzte Gesetz nun den Wunsch der Arbeitnehmer nach Flexibilität einschränke. Für den Fachkräftemangel habe die neue Fortschrittskoalition allerdings schon die richtigen Impulse gesetzt: eine erleichterte Zuwanderung für Fachkräfte ist im Koalitionsvertrag vereinbart, um dem entgegenzuwirken.