Delegationsreise in den Kaukasus – Meine Eindrücke
Mit Corona haben wir gelernt, Gespräche im digitalen Format zu führen. Aber wir haben auch gelernt, wie viel wertvoller der Austausch in der persönlichen Begegnung ist. Alle haben sich gefreut, dass wir den zahlreichen Warnungen und Empfehlungen zum Trotz die Reise angetreten haben: die IPS-Bewerber, die Botschaften und die Abgeordneten der beiden Parlamente in Baku und Tiflis.
Wir haben mehr als ein Dutzend hochmotivierte und bestens vorbereitete Kandidaten kennengelernt, die dafür brennen, in Berlin ein Praktikum im Deutschen Bundestag zu absolvieren. Ihre Begeisterung ist mir Ehre und Aufgabe zugleich – sowohl in meiner politischen Arbeit, als auch in meinem Engagement für das IPS-Programm, das unermüdlich für Demokratie, Toleranz und Völkerverständigung in der Welt wirbt.
„Vielmehr können wir vielleicht mit IPS einen kleinen Beitrag leisten, die Menschen der Kaukasus-Region auf ihrem Weg zu Demokratie, Freiheit und Souveränität zu stärken.“
Mit Aserbaidschan und Georgien haben Angelika Pendzich-von Winter von der Bundestagsverwaltung und ich zwei Länder der Kaukasus-Region kennengelernt, die aus europäischer Perspektive schon zu Vorderasien, aus asiatischer Perspektive aber noch zu Europa gehören. Wir waren in einer Dazwischen-Region, der es schwerfällt, die Aufmerksamkeit der deutschen Politik zu erreichen, wenn nicht gerade Kriege geführt oder Skandale aufgedeckt werden. Eine Dazwischen-Region kann aber auch eine Scharnierfunktion einnehmen, wenn Toleranz und ein ausgeprägter Multi-Kulti- Spirit das Fett sind, das für ein reibungsfreies Zusammenwirken sorgt. Genau das können und sollten wir fördern.
Außenpolitisch sollten wir darauf achten, dass diese wunderbaren Städte und Länder nicht zum Spielball der Hegemonialansprüche ihrer großen Nachbarn Iran, Türkei oder Russland werden. Vielmehr können wir vielleicht mit IPS einen kleinen Beitrag leisten, die Menschen der Kaukasus-Region auf ihrem Weg zu Demokratie, Freiheit und Souveränität zu stärken.